Stromloser Raspberry Pi stört ARC zwischen TV und AV-Receiver

Seit etwa einem Jahr besitze ich einen Samsung Smart TV (UE40H6470) und einen AV-Receiver von Pioneer (VSX-S310), an dem mein altes Teufel Concept E Power Edition Boxenset und ein Raspberry Pi angeschlossen ist. Seitdem ich den Reciever besitze, habe ich es nie geschafft, den Audiorückkanal (ARC) zwischen TV und Receiver vernünftig zum Laufen zu kriegen.

Funktioniert hat es eigentlich immer nur dann, wenn ich den Receiver und den Pi gleichzeitig (wirklich gleichzeitig, der Pi bekommt seinen Strom vom USB-Port des Receivers) angeschaltet habe.

Wie sich jetzt herausgestellt hat, lag das Problem die ganze Zeit beim Raspberry Pi. Dieser hat selbst dann, wenn er ohne Strom war, dafür gesorgt, dass der Fernseher und der Receiver keine saubere Verbindung aufbauen konnten. Sobald ich das HDMI-Kabel des Pi ziehe, klappt alles wunderbar.

An dieser Stelle möchte ich den Samsung-Support loben, der fast 1,5 Stunden mit mir telefonisch alle möglichen Ursachen durchgegangen ist, bis der Techniker, als letzten Verzweiflungsakt, vorgeschlagen hat, einfach mal alle HDMI-Kabel durch zu tauschen, wodurch es dann auf einmal klappte, weil ich zu dem Zeitpunkt den Pi noch nicht wieder eingestöpselt hatte.

Free TV ohne Kabelanschluss

Wir schauen seit längerem Fernsehen über unsere 2 Raspberry Pis mit XBMC, auf denen wir jeweils ein IPTV Plugin aktiviert haben. Mit der Senderliste von hier haben wir damit eigentlich alles abgedeckt. Die Qualität ist für kostenlos ebenfalls zufriedenstellend.

Da wir seit kurzem einen neuen Fernseher haben, der dank Smart TV Gedöns, auch Streams von Anbietern wie Zattoo oder Magine (beide jeweils als Premium Probeabo) empfangen kann, haben wir diese gestern gegeneinander antreten lassen. Zusätzlich habe ich noch eine aktive DVB-T Antenne ausgemottet und diese ebenfalls angeschlossen.

Das Ergebnis war recht überraschend.

Bei der Bildqualität waren die HD Sender von Zattoo und Magine (die meisten öffentlich rechtlichen und ein paar private wie DMAX) nur unwesentlich besser als die auf dem Pi. Bei den SD Sendern war die Quali auf dem Pi sogar die beste. Die meisten Streams laufen hier als 420p mit ca bis zu 3000 kb/s , auf Zattoo gibt es nur 1500 kb/s bei fast gleicher Auflösung, von Magine hab ich gar keine Zahlen gefunden, die Quali glich aber in etwa der von Zattoo. Einzig das DVB-T Bild konnte mit dem des Pi mithalten, war aber bei bewegten Bildern schlechter (etwas höhere Auflösung, dafür aber Ausstrahlung im Zeilensprungverfahren), sodass der Pi unterm Strich das beste Bild lieferte.

Am schlechtesten ist der Pi beim Senderwechsel, dieser kann schonmal 15 bis 30 Sekunden dauern, wohingegen er bei den anderen Varianten quasi sofort geschieht.

Bei dem Senderangebot verliert DVB-T deutlich, beim Rest tut sich da eher wenig.

Magine ist noch mit ein paar Verbindungsabbrüchen negativ aufgefallen, die die Wiedergabe komplett beendeten. Außerdem hat deren Smart TV App keine vernünftige Senderübersicht (oder ich habe sie nicht gefunden). Außerdem benötigt der Web-Client von Magine Microsoft-Silverlight, was für Linuxnutzer eher suboptimal ist.
Die Streams auf dem Pi laggen ebenfalls gelegentlich (trotz 100MBit/s Leitung), ist aber stark senderabhängig und die Streams werden nach dem Lag weiter abgespielt. DVB-T hat an dem Abend ebenfalls Probleme gemacht, nur Zattoo lief ordentlich durch.

Letzter war der Pi bei der „Aktualität“ der Streams, VOX lag z.B. gute 4 Minuten hinter den anderen Anbietern zurück. Bei Serien und Filmen ist das relativ egal, bei Live-Übertragungen könnte das schon sehr stören.

Fazit: der Mehrwert von IP-Free-TV über Bezahldienste hält sich meiner Ansicht nach arg in Grenzen. Vor allem die mäßige Bildqualität enttäuscht (auch wenn die beiden Anbieter da vermutlich wenig für können, weil es wohl die Privatsender sind, die hier aus Lizenzgründen auf die Bremse treten).
Einzig beim Senderwechsel können sich Zattoo und Magine deutlich gegen den Pi durchsetzen. Gegenüber DVB-T haben sie, je nach Region, in der man sich aufhält, nur den Vorteil der größeren Senderauswahl.

Wir werden das Probeabo vermutlich bei keinem der Dienste verlängern und erstmal weiter über den Pi fernsehen.