Kommentar zum Rücktritt von Friedhelm Runge als Vorsitzender des Wuppertaler SV

Die Chance nutzen

Der Rücktritt von Herrn Runge ist, sofern er es diesmal Ernst meint, in meinen Augen die größte Chance seit Jahren, den WSV wieder zu einem Verein zu machen, auf den die Wuppertaler stolz sein können und der für die Stadt ein positiver Werbeträger ist.
Diese Chance darf man nicht dadurch vergeben, dass man sich persönlichen Animositäten hingibt, nachtritt, und gegeneinander, statt miteinander arbeitet.
Deswegen möchte ich Herrn Runge für sein großes Engagement für den Verein und dafür, dass er diesmal zurücktrat, bevor es zu einer medialen Schlammschlacht gekommen ist, danken. Ich wünsche ihm, dass er in ein paar Jahren sagen kann, dass dies der richtige Schritt war und der neue WSV ein Verein ist, auf den auch er stolz sein kann.
Mein Appell an den Verwaltungsrat lautet: nehmen sie die Fans mit ins Boot, lassen Sie sie aktiv den Neuanfang des Vereins mitgestalten und schaffen sie Transparenz in den Vereinsfinanzen, um neuen Sponsoren und Verantwortlichen den Einstieg zu erleichtern.
Wir leben in einer Zeit, in der allein das Versprechen von Transparenz und Mitbestimmung einer Partei, mit minimalen finanziellen Mitteln, zum Einzug in 4 Landesparlamente gereicht haben.
Wir leben in einer Zeit, in der der 1 FC. Lokomotive Leipzig allein von seinen Fans aus der 11. wieder in der 4. Liga, getragen wurde.
Wir leben in einer Zeit, in der Rot-Weiss-Essen seine 25 Millionen Euro Schulden abbauen konnte und mittlerweile, mit kleinem Budget, aber motivierten Leuten, über dem WSV spielt.
Auch wenn die nächsten Monate und Jahre sicher hart werden, kann auch der WSV die Wende schaffen. Wenn jeder seinen Beitrag leistet, wird er am Ende stärker denn je dastehen.

Ich bin bereit meinen Beitrag zu leisten und bin am Freitag wieder in den Verein eingetreten und wünsche mir, dass möglichst viele das Selbe tun.

Christian Nissen, Dortmund